Wenn man die Wörter Kryptowährungen, Smart Contracts und Blockchain hört, denken die meisten gleich an Bitcoin. Der Erfinder von Bitcoin ,,Satoshi Nakamoto‘‘ hat nicht nur eine neu entwickelte Währung erfunden, sondern auch die dazugehörige Datenbank, welche auch als Blockchain bezeichnet wird.
Seit der Veröffentlichung des Bitcoin Whitepapers von ,,Satoshi Nakamoto‘‘ im Jahr 2008 und dem Start des Bitcoin-Netzwerks im Jahr 2009 ist das Interesse an der zugrunde liegenden Technologie, oft als Blockchain bezeichnet, stetig angestiegen.
Da die Software von Bitcoin Open-Source ist, wurden Adaptionen und Änderungen des Bitcoin-Protokolls in Form von eigenen Projekten zudem einfach und für jedermann ermöglicht.
Mittlerweile existieren mehrere tausend Kryptowährungen (Stand 27.02.2020, 6834 Kryptowährungen), die unterschiedlich stark auf den fundamentalen Konzepten von Bitcoin aufbauen und verschiedenste Zielsetzungen haben. Die Blockchain kann also somit nicht nur für Bitcoin verwendet werden. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit (Stand 27.02.2020) bei 281,739,980,827 USD.
Der bekannte Begriff „Blockchain“ ist aus technischer Sicht jedenfalls nicht eindeutig definiert. Umgangssprachlich wird er oft als unspezifische Bezeichnung für eine große Anzahl an ähnlichen Technologien sowie den damit verbundenen zugrunde liegenden Verfahren und kryptographischen Protokollen verwendet.
Die erste Generation von Kryptowährungen, wie zB Bitcoin, wurde hauptsächlich dafür konzipiert, digitale Repräsentationen von Werteinheiten öffentlich einsehbar, aber pseudonymisiert, zu verwalten.
Smart Contracts
Projekte wie zum Beispiel Ethereum (erfunden von Vitalik Buterin) ermöglichen es hingegen den Usern, selbstständig zusätzliche Funktionalitäten innerhalb der Plattform, in Form von Smart Contracts, zu definieren und mit diesen zu interagieren.
Je nach Ausprägung können Smart Contracts selbst einen Vertrag darstellen oder die Umsetzung bestehender Verträge ermöglichen. Smart Contracts sind vergleichbar mit herkömmlichen Verträgen, wie sie beispielsweise beim Kauf einer Immobilien (Kaufvertrag) oder bei der Annahme eines Jobs (Arbeitsvertrag) abgeschlossen werden.
Sie sind selbstausführende Verträge, wobei die Bedingungen der Vereinbarung zwischen den Parteien direkt in Codezeilen geschrieben werden, welche auf die Blockchain geschrieben werden. Dies können nicht im Nachhinein verändert werden und laufen vollautomatisch ohne Mittelsmänner ab.
Smart Contracts enthalten Wenn-Dann-Regeln. Sollte eine im Vertrag durch die Parteien festgelegte Bedingung erfüllt werden, dann hat das automatisch eine im Vorfeld im Code definierte Konsequenz zur Folge.
Beispiele für Smart Contracts:
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Wenn jemand stirbt und ein Testament hinterlassen hat, mit dem er ein Grundstück bzw. Haus vererbt, dann kann auf einer blockchain-basierten Grundbuchsdatenbank das jeweilige Grundstück sofort auf den Erben umgeschrieben werden
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Lieferketten von Waren bestehen meistens aus sehr vielen unterschiedlichen Stationen auf der Welt. Vom Endkonsumenten, über den Händler, den Großhändler, dem Unternehmen, dem Lieferanten usw. können blockchain-basierte Verträge allen beteiligten Parteien eine Vertragsbasis bieten. Sämtliche Parteien können dann jederzeit und überall in Echtzeit verfolgen, in welchem Stadium das angebotene Produkt sich grade befindet. Diese Technologie wird bereits von großen bekannten Unternehmen verwendet.
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Wenn eine Veranstaltung wie zum Beispiel ein Konzert oder ein Theaterstück aufgrund von Umständen in der Sphäre der Künstler ausfallen, dann werden aufgrund von Smart Contracts die Eintrittspreis automatisch an die Kunden zurücküberwiesen.
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Wenn die Miete nicht rechtzeitig am Konto des Vermieters einlangt, dann wird der Zugang zur Wohnung (Voraussetzung elektronisches Schloss) automatisch verwehrt. (Anmerkung: dies wäre in Österreich aufgrund der Gesetze bislang nicht erlaubt und stellt nur ein Beispiel dar).
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Wenn eine Person mit einem Auto in eine Parkgarage fährt und diese nach einer gewissen Zeit wieder verlässt, dann wird automatisch der richtige Betrag vom Konto des Zulassungsbesitzers abgezogen.
Viele Experten sind der Meinung, dass Smart Contracts in der Zukunft immer häufiger zum Einsatz kommen werden und somit viele Prozesse sicherer, schneller und effizienter abgehandelt werden können.
Für weitere Rückfragen in Bezug auf Blockchain, Kryptowährungen und Smart Contracts sowie insbesondere im Zusammenhang mit arbeitsrechtlichen, gesellschaftsrechtlichen, zivilrechtlichen, datenschutzrechtlichen oder gewerberechtlichen Aspekten, kontaktieren Sie die Anwälte der KSKP Rechtsanwälte.